Moritz Mitzenheim

dt. Theologe; Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Thüringen 1947-1970, zuvor bereits ab 1945 "Landesoberpfarrer"

* 17. August 1891 Hildburghausen

† 4. August 1977 Eisenach

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 36/1977

vom 29. August 1977

Wirken

Moritz Mitzenheim wurde am 17. Aug. 1891 in Hildburghausen als Sohn eines Oberstudienrates geboren. Er besuchte in seiner Geburtsstadt das Gymnasium Georgianum und studierte von 1911-13 Theologie an den Universitäten Leipzig, Heidelberg, Berlin und Jena. 1914 wurde er Pfarrvikar in Graba bei Saalfeld, 1916 Pfarrer in Wallendorf und schließlich von 1917-28 Diakon in Saalfeld. Seit 1929 wirkte er außerdem als Pfarrer in Eisenach, wo er die verhängnisvollen Jahre der NS-Herrschaft und die Zeit des Krieges erlebte und als führendes Mitglied der "Lutherischen Bekenntnisgemeinschaft" in scharfer Opposition zu den sog. "Deutschen Christen" stand.

In seiner Pfarrzeit in Saalfeld und Eisenach machte sich M. um die örtliche Heimatkunde als Herausgeber der lokalen Kirchenblätter verdient. Er veröffentlichte Lebensbeschreibungen der Heimatdichterin Marthe Renate Fischer und des Saalfelder Kantors Wilhelm Köhler, das "Saalfelder Lutherbüchlein" u.a.m. Außerdem verfaßte M. zahlreiche Artikel heimatkirchengeschichtlichen und kirchenmusikalischen Inhalts.

1945 wurde M. zum Landesbischof der Thüringischen Evangelischen Kirche bestellt. M., dessen Bruder im Zusammenhang mit dem 17. Juni 1953 zu ...